Unternehmensbezogene CO2-Berichterstattung

Die unternehmensbezogene CO2-Berichterstattung hat sich zu einem zentralen Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie moderner Unternehmen entwickelt. Mit der Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und steigenden regulatorischen Anforderungen wird die systematische Erfassung und Kommunikation von Treibhausgasemissionen zur Pflicht für eine wachsende Anzahl von Unternehmen. Diese Entwicklung spiegelt das zunehmende Bewusstsein für die Rolle der Wirtschaft im Klimaschutz wider.

Definition der unternehmensbezogenen CO2-Berichterstattung

Die unternehmensbezogene CO₂-Berichterstattung umfasst die systematische Erfassung, Berechnung und Kommunikation aller Treibhausgasemissionen, die durch die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens entstehen. Dies schließt den sogenannten Corporate Carbon Footprint (CCF) ein, der nach dem international anerkannten Greenhouse Gas (GHG) Protocol in drei Geltungsbereiche unterteilt wird: Scope 1 (direkte Emissionen), Scope 2 (indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie) und Scope 3 (alle weiteren indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette). Die Berichterstattung erfolgt zunehmend im Rahmen des Lageberichts und wird durch europäische Standards wie die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) standardisiert.

Rechtliche Anforderungen und Entwicklungen der unternehmensbezogenen CO2-Berichterstattung

Mit der Einführung der CSRD erleben Unternehmen einen fundamentalen Wandel in der unternehmensbezogenen CO2-Berichterstattung. Die neue Richtlinie löst die bisherige Non-Financial Reporting Directive (NFRD) ab und erweitert den Kreis der berichtspflichtigen Unternehmen erheblich. Während bisher hauptsächlich kapitalmarktorientierte Unternehmen mit über 500 Mitarbeitenden betroffen waren, müssen nun auch große Unternehmen ab 250 Beschäftigten und bestimmte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) umfassende Nachhaltigkeitsberichte erstellen.

Die Umsetzung erfolgt in mehreren Stufen, wobei die ersten Unternehmen bereits für das Geschäftsjahr 2025 nach den neuen Standards berichten müssen. Ein zentrales Element ist dabei das Konzept der doppelten Wesentlichkeit: Unternehmen müssen sowohl über die Auswirkungen des Klimawandels auf ihr Geschäft als auch über ihre eigenen Auswirkungen auf Umwelt und Klima berichten. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung erhält damit denselben Stellenwert wie die Finanzberichterstattung und muss extern geprüft werden.

Methodik und Standards der unternehmensbezogenen CO2-Berichterstattung

Das GHG Protocol bildet das Fundament der unternehmensbezogenen CO₂-Berichterstattung und definiert klare Kategorien für die Erfassung von Emissionen:

  • Scope 1 umfasst alle direkten Emissionen aus Quellen, die vom Unternehmen kontrolliert werden, wie Verbrennung in eigenen Anlagen, Fuhrpark oder chemische Prozesse
  • Scope 2 bezieht sich auf indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie wie Strom, Dampf, Wärme oder Kälte
  • Scope 3 beinhaltet alle weiteren indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette, von der Beschaffung über die Nutzung bis zur Entsorgung der Produkte

Die Berechnung erfolgt nach international anerkannten Methodiken wie ISO 14067 für Produkt-CO₂-Bilanzen oder ISO 14083 für Transportemissionen. Dabei werden verschiedene Treibhausgase berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Die Nutzung zertifizierter Berechnungsmethoden und validierter Emissionsfaktoren gewährleistet die Vergleichbarkeit und Glaubwürdigkeit der Berichterstattung.

Praktische Umsetzung und digitale Lösungen für die unternehmensbezogene CO2-Berichterstattung

Die Implementierung einer effektiven unternehmensbezogenen CO2-Berichterstattung erfordert systematische Prozesse und oft den Einsatz spezialisierter Software-Lösungen. Moderne Plattformen ermöglichen die automatisierte Erfassung und Berechnung von Emissionsdaten aus verschiedenen Quellen, die Integration in bestehende Unternehmenssysteme und die Erstellung CSRD-konformer Berichte.

Digitale Lösungen wie die Sustainability Management Platform unterstützen Unternehmen dabei, ihre CO2-Emissionen präzise zu berechnen und zu analysieren. Das Sustainable Companies Modul ermöglicht beispielsweise die Berechnung des Corporate Carbon Footprints nach GHG Protocol Methodik, während CS-RDy bei der Erstellung CSRD-konformer Nachhaltigkeitsberichte unterstützt. Product Carbon Intelligence fokussiert sich auf die Berechnung von Produkt-CO₂-Bilanzen nach ISO 14067, und Sustainable Transport ermöglicht die Erfassung von Transportemissionen gemäß GLEC v3 und ISO 14083.

Die Integration dieser Lösungen in bestehende ERP-Systeme und Unternehmensprozesse ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung und Optimierung der CO2-Performance. Durch die Nutzung von KI-gestützten Analysen und automatisierten Matching-Verfahren für Emissionsfaktoren kann die Genauigkeit der Berechnungen erhöht und der Aufwand für die Berichterstattung reduziert werden.

Fazit

Die unternehmensbezogene CO2-Berichterstattung entwickelt sich von einer freiwilligen Nachhaltigkeitsmaßnahme zu einer gesetzlichen Verpflichtung für eine wachsende Anzahl von Unternehmen. Die systematische Erfassung und Kommunikation von Treibhausgasemissionen wird zum integralen Bestandteil der Unternehmensführung und erfordert robuste Prozesse, verlässliche Daten und oft spezialisierte digitale Lösungen. Unternehmen, die frühzeitig in eine professionelle CO2-Berichterstattung investieren, können nicht nur regulatorische Anforderungen erfüllen, sondern auch Wettbewerbsvorteile durch verbesserte Transparenz und optimierte Prozesse erzielen.

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